kein wirklicher
Es war kein Licht. Es war auch nicht dunkel. Da war die Idee von einem Tisch. Von einem Tisch, auf den man eine Kerze stellen könnte und ein Glas Granatapfelsaft. Nur die Idee, kein wirklicher Tisch. So wie kein Licht wirklich da war und kein Dunkel. Noch nicht oder nicht mehr.
Es hatte aufgehört zu regnen. So viel war sicher. Hin und wieder ein Tropfen. Es musste etwas geben, von wo der Tropfen herab fiel. Laub an Bäumen vielleicht. Ein Tisch war jedenfalls nicht da. Auch kein Stuhl, kein Bett und kein Dach. Du hast nur die Idee davon und den Tropfen, der dich getroffen hat, im Gesicht. Er rinnt an der Schläfe herab.
Du weißt, dass du beginnen sollst. Mit dem Tisch. oder mit dem Dach. Dann wird das Licht kommen oder die Dunkelheit. Dann wird jemand ein Glas bringen und Granatapfelsaft einschenken. Du wirst hören können, wie die Flüssigkeit ins Glas rinnt. Du wirst hören, wie ein Streichholz schnell über die Reibefläche der Schachtel gezogen wird und sich entzündet. Du wirst den zarten Brandgeruch wahrnehmen. Dann wird Licht sein.
Dann wird alles beginnen. Ihr erkennt euch.
Ihr baut ein Haus, hobelt den Boden, zimmert Tisch und Stuhl und Bett, auch einen kleinen Stuhl und ein kleines Bett. Ihr sammelt Körner, sät und erntet, sät und erntet. Ihr wärmt euch aneinander und ihr kühlt euch ab im strömenden Regen. Dann tropft es vom Laub der Bäume auf eure Gesichter. Ihr wendet sie nach oben, fangt die Tropfen mit den Mündern auf, lacht und schaut euch an, was aus euch geworden ist.